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ja, ich geb es zu. mir ist in den letzten wochen wirklich das lachen vergangen.
trotzdem hab ich mich immer bemüht mich nicht hängen zu lassen, mir zumindest in der öffentlichkeit nichts anmerken zu lassen und das notwendige einfach zu tun.

jetzt wird es zeit, dass ich mich wieder aus meinem schneckenhaus hinaustraue. oder dass ich zumindest jemanden zu mir in mein schneckenhaus lasse.
jemanden zu mir lassen - das ist ja wirklich so eine sache. my home is my castle und um das habe ich in der letzten zeit sozusagen eine hohe mauer gebaut. es war mir kein problem "fremde" in meine wohnung zu bitten. ich hatte aber wirklich massive probleme damit freunde zu mir zu lassen. ich habe mich gewehrt, geweigert und damit vielleicht auch den einen oder anderen vor den kopf gestoßen.

gestern habe ich beschlossen das wieder zu ändern.
ich werde jetzt nicht mehr nach gründen suchen, warum ich nicht besucht werden mag. ich werde den besuch einfach freudig annehmen und mich wieder öffnen. und vielleicht kommt das lachen dann auch von selbst wieder zurück.

manche dinge sollte man einfach nicht per telefon besprechen.
man sollte sich besser in die augen sehen.

denn wenn man nur worte hört, die mimik und gestik dazu aber nicht sehen kann, ist es durchaus möglich dass wörter und sätze mit voller härte treffen, mitten ins herz.

manchmal würde ich mein handy am liebsten irgendwo in den see werfen.

manche jahrestage vergisst man.
andere wiederum würde man gerne vergessen, doch es gelingt nicht! - leider!

werd dich nie vergessen, schwesterchen ...

auch wenn ich mich nicht besoffen hab, krampfhaft einfach nicht alleine sein wollte und eigentlich nicht von dir gesprochen hab ... trotzdem vergess ich dich nicht!
manchmal tut es einfach gut diese jahrestage zumindest mit jemanden zu verbringen, am besten mit jemanden, der dich gar nicht kannte, damit ich nicht gefahr laufe zuviel an dich zu denken.

und in manchen nächten ist es wirklich egal in wessen armen man einschläft. es ist nur wichtig, dass man in jemandes armen liegt und nicht alleine ist.

wenn ich so in den regnerischen nachmittag hinausschaue von meinem gemütlichen, trockenen wohnzimmerfensterbrett aus, dann hab ich wirklich keine große lust mich anzuziehen und mich raus zu trauen.
aber ich hab heute keine wahl. eva ist in wien, ihr hund liegt bei mir unter dem wohnzimmertisch und schnarcht, furzt und sabbert. ich brauche jetzt wohl nicht mehr extra erwähnen dass dieser labrador männlich ist.
ich hab ihn gern. wirklich. auch dann, wenn er mich hie und da mit seiner überschwänglichen freude umrennt und mich in pfützen stößt.
und ich überleg mir jetzt, ob es nicht schön wäre so ein tier nicht nur gelegentlich und leihweise um mich zu haben.

doch, wenn der sonntag gekommen ist, eva ihren labrador wieder abholt und ich anfange die wohnung zu putzen, werde ich wahrscheinlich etwas anders darüber denken.
ich ahne schon, wo ich überall den hundesabber finden werde. ich weiß, dass ich meinen zweiten von der oma selbstgestrickten ringelsocken ewigkeiten suchen werde weil dieser hund eindeutig eine vorliebe für ihn hat und regelmäßig wenn er bei mir auf besuch ist, versteckt. ich weiß dass es einige tage dauern wird um den hundegeruch wieder aus der wohnzimmercouch zu bringen. und diese quietschetierchen, auf die man immer wieder versehentlich tritt wenn man nachts auf die toilette muss, ich werd sicher immer wieder noch welche finden.

aber ich werd ihn auch vermissen und nicht nur deshalb, weil er mich dazu zwingt an verregneten nachmittagen wie diesen trotzdem raus an die frische luft zu gehen.

-ein streit, der eigentlich keiner ist sondern einfach nur sturheit auf beiden seiten
-die beendete beziehung, die durch treffen, telefonate, umarmungen, küsse immer wieder wiederbelebungsversuche erfährt
-die angst davor, was die nächste untersuchung wieder an den tag bringt
-die tatsache nie ein eigenes kind zu haben
-die verzweiflung über die ungewissheit und darüber dass ich das alles natürlich nie und nimmer zugeben würde

wollt am liebsten meine gedanken ertränken - doch diese gedanken können schwimmen. so oft ich vodka nachfülle, tauchen sie auch wieder auf. so, als hätten sie eine schwimmweste, als wären sie eine dicke, fette orangefarbene boje, die mitten im tränenmeer schwimmt.

Destiny

Sometimes I think I've lost my mind
I thought I left my past behind
I live my life and all I know is
Follow your dream and don't let go

No one can live for me
No one can see the things I see
I walk this road
No one can tell me how to be
It's my destiny

There is no right, there is no wrong
There is no place where I belong
I've done my time
I've held it strong and
My life is all about this song

No one can live for me
No one can see the things I see
I walk this road
No one can tell me how to be
It's my destiny

If I threw them all away
Would it change?
No
I would live my life again, rearranged
There's a magic in my heart
That I feel
Don't you know that God is love
And it's real

No one can live for me
No one can see the things I see
I walk this road
No one can tell me how to be
It's my destiny

My destiny
My destiny
My destiny
It's my destiny

lenny kravitz

vor gut einem jahr bin ich in diese wohnung gezogen.
warum ich mir gerade diese wohnung ausgesucht hab? ich weiß es nicht mehr so genau.
natürlich ist sie verdammt gemütlich, aber erst seit ich mit meinem renovierungstrupp bestehend aus vier äußerst fähigen menschen, drübergekommen bin.
die wände sind wunderschön gestrichen, der boden einfach der oberhammer, die küche passt als wäre sie extra für mich gemacht worden und mein bett, das ich mir damals in eigenregie baute, ist einfach ein traum.
nur eine macke hat diese wohnung. sie befindet sich direkt über einem jugendtreff.

nein, mich stört der lärm nicht. ich mag die jungen leute außerdem recht gern, sie kommen mich immer gern besuchen. nebenbei spare ich viel strom und damit auch geld. für die musik sorgen nämlich meine nachbarn von unten. die beats bekomm ich kostenlos geliefert. und es sind gute beats, wie ich neidlos feststellen muss.
doch gestern, gestern fragte ich mich ernsthaft warum ich mir das alles eigentlich noch antu.

wieder einmal flogen vor dem jugendtreff die fäuste. wieder einmal natürlich genau unter meinem wohnzimmerfenster und ich bekam alles mit. wieder einmal hab ich es nicht geschafft meine nase da herauszuhalten. und wieder einmal bin ich runtergesaust, wollte schlichten. wieder einmal bin ich mitten in das gerangel und geschrei reingeraten - und hab doch glatt eine ohrfeige abbekommen.
der, der zugeschlagen hat, war darüber dass er mich getroffen hatte so schockiert, dass er sofort vom anderen streithammel abließ und ich dann wenigstens in ruhe meinen erste hilfe koffer holen, aufgerissene mundwinkel, geschwollene nasen und blutende augenbrauen versorgen konnte.

abends, als sich die ganze aufregung dann gelegt hatte, die beats von unten verstummt waren und es total ruhig war in meiner gemütlichen wohnung, ich die schmerzende backe mit ein wenig eis zum abschwessen bringen wollte, fasste ich den endgültigen entschluss mir eine neue bleibe zu suchen.
nicht wegen des lärms, nicht wegen der jugendlichen, nicht wegen deren besuche. nein, schlicht und einfach nur deshalb weil ich nicht tatenlos zuschauen kann, wie sich teenager gegenseitig in die fresse schlagen. und wenn ich mich das nächste mal einmische, dann bin ich vielleicht diejenige mit dem veilchen oder der kaputten nase oder der dicken lippe ...

das muss ja nicht sein!

 

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